Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommerreise besuchte Europastaatssekretärin Heike Raab zusammen mit Werner Schreiner, dem Beauftragten der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, heute den Eurodistrikt PAMINA und die INFOBEST-Beratungsstelle in Lauterbourg nahe der südpfälzischen Grenze. Beide Einrichtungen sind wichtige Akteure auf regionaler und lokaler Ebene, mit denen das Land Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet.
Vor 26 Jahren wurden die Büros im ehemaligen Zollhaus bezogen; die INFOBEST war damals die erste deutsch-französische Einrichtung ihrer Art am Oberrhein. „Die Wünsche und Hoffnungen zur Eröffnung 1991 haben sich im Rückblick mehr als erfüllt. Die Region ist zu einem gemeinsamen Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum zusammengewachsen. Sie ist Vorbild für andere Regionen und zeigt, dass Europa im Alltag von den Menschen gelebt wird“, erklärte Staatssekretärin Heike Raab.
Sie würdigte die Einrichtungen als „erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, Verwaltungen, Unternehmen und Vereine, wenn es um grenzüberschreitende Themen und Anliegen gehe“. Daneben habe sich ein breites bürgerschaftliches Netzwerk mit vielen Engagierten entwickelt wie der Verein FEMMES pamina FRAUEN, das Senioren Netzwerk PAMINA, der PAMINA Business Club oder der PAMINA Fußball-Ausschuss. “Mit dem Eurodistrikt ist eine Struktur entstanden, die mittlerweile viele gesellschaftlichen Gruppen eine Heimat bietet“, so Staatssekretärin Heike Raab.
Seit dem Jahr 2003 als kommunaler grenzüberschreitender Zweckverband organisiert, hat sich der Eurodistrikt zum Jahreswechsel eine neue Struktur gegeben. Er ist nun ein Europäischer Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ), ein von der EU geschaffenes Instrument zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Bei ihrem Besuch informierte sich Staatssekretärin Heike Raab auch über aktuelle grenzüberschreitende Projekte, die der Eurodistrikt durchführt. Wie etwa die Entwicklung eines Online-Spiels „Le Passe-Partout – Der Weltenbummler“ für Kinder ab neun Jahren. „Spannend finde ich, dass die Kinder selbst in die Weiterentwicklung des Spiels eingebunden werden und dabei noch spielerisch die Sprache des Nachbarn lernen können. Bei gemeinsamen Klassentreffen lernen sie sich dann untereinander kennen und können gemeinsam die Region mit ihrer kulturellen Vielfalt entdecken“, erklärte Staatssekretärin Heike Raab.
„Mit der PAMINA Fachkräfteallianz unterstützt der Eurodistrikt die Eingliederung von älteren Arbeitssuchenden in den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt und flankiert damit unsere gemeinsamen Anstrengungen am Oberrhein auf politischer Ebene“, lobte Werner Schreiner.
Im aktuellen Interreg-Programm V A „Oberrhein“ werden u.a. auch Kleinprojekte finanziert, um die Zivilgesellschaft stärker in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einzubinden. Gefördert werden Projekte aus den Bereichen Kultur, Zweisprachigkeit, Jugend, Sport, Gesundheit, Mobilität und Umwelt. Dem PAMINA-Raum stehen für drei Jahre insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung. Der Eurodistrikt PAMINA unterstützt und berät Interessierte bei der Antragstellung. „Wir haben uns als Land gemeinsam mit dem Eurodistrikt für die Förderung von Kleinprojekten stark gemacht, weil auf diese Weise kleine Initiativen und die Menschen selbst Zugang zu EU-Fördermitteln erhalten und ihren grenzüberschreitenden Lebensraum aktiv mitgestalten können. Ich freue mich, dass das Angebot hier im Raum gut angenommen wird“, erklärte Staatssekretärin Heike Raab.