Elisabeth Alföldi-Rosenbaum

Archäologin

Portrait Elisabeth Alföldi-Rosenbaum

* 06.09.1911 in Koblenz
 † 06.10.1992 in Princeton

Elisabeth Rosenbaum wurde am 6.September 1911 in Koblenz geboren. Früh zog ihre Familie nach Köln. 1939 zog sie zur Hochschule für Lehrerbildung nach Leipzig. Auch dort nahmen die Nationalsozialisten großen Einfluss auf die Ausbildung von Lehrkräften. Da sich Elisabeth von deren ideologischen Vorstellungen unter Druck gesetzt fühlte, wechselte sie im 1940 zu den Klassischen Altertumswissenschaften. Ein Jahr lang studierte sie Altphilologie, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Köln, auch hier fühlte sie sich aufgrund des politischen Einflusses der Nationalsozialisten unwohl. Zum Sommersemester 1941 wechselte sie deshalb an die Universität Wien, wo sie ein Stipendium erhielt, das sie für zehn Monate nach Budapest führte.

Hier, durch die Vorlesungen bei Professor Friedrich Gerke, erwachte ihr Interesse an der Christlichen Archäologie. Sie begeisterte sich auch für die Lehrveranstaltungen bei Professor Andreas Alföldi zur Spätantike und dem frühen Mittelalter. Und auch der Professor selbst gefiel ihr sehr… Seine Themenfelder sollten später auch in den Fokus ihres wissenschaftlichen Interesses rücken. Während ihrer Zeit in Ungarn startete Elisabeth Rosenbaum bereits mit der Materialsammlung für ihre Dissertation, in der sie sich mit Porträts auf Grabstelen in Mitteleuropa auseinandersetzte.

Römische Grabstele

In den Jahren von 1942 bis 1946 arbeitete Elisabeth Rosenbaum als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Berlin (Unter den Linden 6) im Seminar Christliche Archäologie und kirchliche Kunst (Dorotheenstraße/Ecke Hegelplatz). Bei Friedrich Gerke und Gerhart Rodenwaldt wurde sie hier im August des Jahres 1944 promoviert. Durch einen Bombenangriff auf die nahegelegene Museumsinsel wurde ihre mündliche Verteidigung unterbrochen, es musste Schutz in einem Bunker gesucht werden.

Als Assistentin von Gerke arbeitete sie dann von 1946 bis 1950 an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Von 1950 bis 1951 ging Rosenbaum für zwei Forschungssemester nach London, kündigte die Mitarbeit mit Gerke im Streit und wurde in London ein zweites Mal promoviert mit einer Dissertation in Kunstgeschichte. Ihr Buch über die römische Porträtplastik der Kyrenaika, einer Landschaft im Osten Libyens, erschien 1960 bei Oxford University Press und vertiefte ihren Ruf als Expertin im Gebiet des kaiserlichen römischen Porträts.

Auch Forschungen und Grabungen gehörten zu ihren Aufgaben. Von 1963 bis 1966 arbeitete sie als archäologische Mitarbeiterin der Türkischen Historischen Gesellschaft in Ankara. Ihre Expertise wurde allgemein anerkannt, sie wurde an die Universität Columbus in Ohio, an die Universität Ankara und die Universität Toronto als Lehrkraft berufen. Von 1973 bis 1984 lehrte sie hier sogar als Professorin.

Elisabeth Alföldi-Rosenbaum blieb bei ihrem Spezialgebiet des antiken Porträts. Ja, nun hieß sie Alföldi-Rosenbaum, denn 1967 heiratete sie ihren ehemaligen Professor, von nun an forschten beide gemeinsam und hoch anerkannt. Elisabeth wurde spät in ihrer Laufbahn auch außerhalb der wissenschaftlichen Fachkreise bekannt: durch die Herausgabe der ältesten römischen Koch-Rezepte in ihrem Buch „De re coquinaria“.

Weitere Informationen

Kirschbaum, Markus, Elisabeth Alföldi-Rosenbaum, in: Internetportal Rheinische Geschichte

Das Ehepaar Alföldi bei Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Alföldi-Rosenbaum
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Alföldi