„Rheinland-Pfalz engagiert sich seit Jahren dafür, die Zeugnisse jüdischen Lebens und der nahezu tausend Jahre alten jüdischen Kultur wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen. Dafür steht die vom Land unterstützte Bewerbung der so genannten SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz um Anerkennung als Weltkulturerbe durch die UNESCO. Dafür steht aber auch die Landesförderung, die dazu beigetragen hat, dass sich die Synagoge in Niederzissen als Teil der Erinnerungskultur etabliert hat. In Niederzissen präsentiert sich in dem kleinen Museum der ehemaligen Synagoge eine jüdische Landgemeinde, die aufgrund des glücklichen Überdauerns der Geniza mit Torarollen und rituellen Gegenständen in ungewöhnlich gutem Erhaltungszustand inzwischen weltweit bekannt ist“, erklärte Staatssekretärin Heike Raab heute in Niederzissen, die Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Festakt vertrat.
Raab führte weiter aus: „Zum 175jährigen Jubiläum der Einweihung der Synagoge darf ich nicht nur die Glückwünsche der Ministerpräsidentin überbringen, sondern sage auch Dank. Dank an die Ehrenamtlichen des Kultur- und Heimatvereins, die mehr als 1.000 Arbeitsstunden in den Umbau der ehemaligen Synagoge gesteckt haben. Dank an den Verein zur Förderung des Kulturgutes der ehemaligen Synagoge, der sich um die Veranstaltungen im neuen Begegnungszentrum und dem kleinen Museum kümmert. Dank aber auch an die Nachfahren ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Niederzissen und Burgbrohl, die heute von weit her zum Fest gekommen sind.“
Der Festakt in Gegenwart der Nachfahren, aber auch des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, zeige eine lebendige Erinnerung an die Gemeinde. „Wir begreifen es als Verpflichtung für die Zukunft, weiterhin dem Bestreben der Nationalsozialisten zu widerstehen, die versucht haben, alle materiellen Zeugnisse jüdischen Lebens auch für künftige Generationen auszulöschen. Das Land unterstützt die fünf jüdischen Kultusgemeinden mit rund 3.300 Gläubigen und fühlt sich weiterhin wie hier in Niederzissen der gemeinsamen Geschichte verpflichtet.“