„In den vergangenen 48 Stunden haben wir ein großes und flächendeckendes Hochwasser erlebt. Das Schadensausmaß an Gebäuden und Verkehrsinfrastruktur können wir erst einschätzen, wenn die akuten Einsätze beendet sind. Bei meinem Besuch in verschiedenen Hochwassergebieten am Samstag haben mir Einsatzleiter und –leiterinnen berichtet, dass der örtliche Katastrophenschutz und der Informationsfluss zwischen den Einrichtungen des Landes sehr gut funktioniert haben. Landrätin Susanne Ganster und Landrat Stefan Metzdorf aus den stark betroffenen Kreisen Südwestpfalz und Trier-Saarburg und Oberbürgermeister Marold Wosnitza aus Zweibrücken haben mir dies bestätigt. Auch die Bevölkerung war sensibilisiert und hat vor Ort gut mitgearbeitet. Die zahlreichen Evakuierungen liefen reibungslos und – das ist für mich das Wichtigste – es gab keine Personenschäden in Rheinland-Pfalz. Es gab weit über 1000 Einsätze. Ich weiß, wie herausfordernd die Lagebewältigung für alle war, die in den vergangenen 48 Stunden nahezu pausenlos im Einsatz waren. Dafür will ich allen Beteiligten vor Ort und auch in der Landesregierung herzlich danken! Ich habe auch erneut erleben dürfen, wie sehr unser Land ein Zusammenhaltsland ist: Nachbarinnen und Nachbarn haben sofort angepackt, wo Hilfe notwendig war“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die Situation in den rheinland-pfälzischen Unwettergebieten hat sich inzwischen deutlich entspannt. Der Fokus liegt aktuell vor allem auf der Mosel. Die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes, die Feuerwehren und Hilfsorganisationen, haben in den vergangenen beiden Tagen 466 Hilfeleistungseinsätze, 1017 Unwettereinsätze und 81 Wasserrettungseinsätze bewältigt. In den betroffenen Dörfern und Städten haben auch die Bürgerinnen und Bürger tatkräftig angepackt. „Gemeinsam haben sie ihr Möglichstes getan, um den Schaden vor Ort so gering wie möglich zu halten. In Rheinland-Pfalz ist nach allen uns bislang vorliegenden Erkenntnissen kein Mensch zu Schaden gekommen, weder Anwohnerinnen und Anwohner, noch von den im Land eingesetzten Kräften. Dies ist vor dem Hintergrund der Vielzahl an Einsätzen und der teilweise gefahrenträchtigen Situationen besonders erfreulich“ so Innenminister Michael Ebling.
„Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer haben wie gewohnt zusammengehalten und da geholfen, wo Hilfe gebraucht wurde. Aus dem ganzen Land leisteten Einsatzkräfte überörtliche und überregionale Hilfe. Trotz eigener Betroffenheit wurde auch über die Landesgrenze hinweg im Saarland geholfen. Bei allen eingesetzten Kräften will ich mich bedanken, denn der selbstlose Einsatz für Andere ist keine Selbstverständlichkeit. Er zeichnet unser Land und insbesondere die Blaulichtfamilie aus“, betonte Innenminister Michael Ebling. Auch die Informationsstränge der Behörden auf Landesebene, aber auch mit den verantwortlichen Aufgabenträgern bei den Kommunen habe reibungslos funktioniert. Auch das habe zur Bewältigung der Unwetterlage beigetragen. Die Besonderen Aufbauorganisationen der Polizei sind inzwischen eingestellt. Das Zusammenspiel zwischen Katastrophenschutz und Polizei habe bestens funktioniert.
„Starkregen und Hochwasser haben in den südlichen Landesteilen zu extremen Abflussereignissen geführt. In der Südwestpfalz kam es dabei zu Pegelständen, die in dieser Dimension - seit es die Pegelaufzeichnung gibt - noch nicht aufgetreten sind. Die Pegel lagen im Einzugsgebiet des Hornbachs und Schwarzbachs über einem 100jährlichen Hochwasser. Da die Niederschläge inzwischen zurückgegangen sind, verzeichnen wir fallende Pegelstände und eine Entspannung der Lage“, erklärte Umweltministerin Katrin Eder. „Lediglich an der Mosel bewegt sich der Hochwasserscheitel derzeit noch von Cochem zur Mündung in Koblenz“, so Eder. „Trotz dieser Entspannung werden wir die Wettervorhersagen des DWD sehr aufmerksam beobachten, da am Dienstagabend im südlichen Rheinland-Pfalz neue Regenfälle erwartet werden.“
Informationen zur aktuellen Lage sind fortlaufend unter folgendem Link abrufbar: