| Europapreis 2023

Heike Raab: Hohe Teilnahme und große Vielfalt beim Europapreis 2023 zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags

„Europa befindet sich in herausfordernden Zeiten, auch durch den andauernden Krieg in der Ukraine. Der russische Überfall erinnert Europa daran, wie wichtig es ist, Zusammenarbeit, Verständigung und Diplomatie zu fördern, um Konflikte zu verhindern und Frieden zu wahren. Hier will auch der Europapreis der Landesregierung Zeichen setzen. Er soll positive Beispiele und Vorbilder würdigen, die sich für den europäischen Gedanken im Land einsetzen. Der Europapreis will Menschen allen Alters inspirieren, sich für ein friedliches Europa einzusetzen und den Dialog über Grenzen hinweg zu fördern.“ Das hat die Bevollmächtigte für Europa, Staatssekretärin Heike Raab heute bei der Verleihung des Europapreises in der Staatskanzlei in Mainz betont.
Staatssekretärin Heike Raab mit Preisträger-Klassen

Das Motto des Europapreises „60 Jahre Elysée-Vertrag: Deutsch-französische Freundschaft – erlebt in Rheinland-Pfalz“ erinnere daran, dass Europa eine gemeinsame Verantwortung hat, sich für Demokratie, Menschenrechte und Stabilität einzusetzen. Heike Raab: „Mit der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags am 22. Januar 1963 gelang es, die traumatischen Erfahrungen des Deutsch-Französischen Kriegs und der Weltkriege zurück zu lassen und den Prozess einer dauerhaften Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich zu beginnen. Der Elysée-Vertrag ist das Beispiel dafür, wie durch enge Zusammenarbeit und Dialog zwischen Ländern Frieden geschaffen und freundschaftliche Beziehungen aufgebaut werden können.“ Staatssekretärin Heike Raab zeigte sich von der hohen Zahl, der Bandbreite und der kreativen Vielfältigkeit der eingereichten Projekte zum Wettbewerb um den Europapreis 2023 sichtlich beeindruckt. „Mit euren Einsendungen habt Ihr gezeigt, dass Rheinland-Pfalz und Europa vielfältig sind und wir Europa im Herzen tragen. Damit tragt Ihr zur Förderung eines offenen, toleranten und vielfältigen Europas bei“, sagte sie zu den anwesenden Schülerinnen und Schülern bei der Preisverleihung

Mit dem 1. Preis, dotiert mit 2.000 Euro, wurde die Bischöfliche Realschule Marienberg in Boppard ausgezeichnet. Eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der DELF-Prüfung (diplome d'études en langue française) aus elf Schülerinnen und Schülern im Alter von 14 bis 16 Jahren hatte ein Video produziert. Es zeigt auf witzige Weise ein fiktives, grenzüberschreitendes Abendessen im Spiegelsaal von Versailles anlässlich des 60. Geburtstags des Elysée-Vertrags. Das Dîner steht unter dem Motto „Liebe geht durch den Magen – Freundschaft aber auch“.

Die Jury hob die besondere Kreativität und die hohe technische sowie musikalische Qualität des Beitrags hervor. Auch die historische sowie technisch ausgeführte Bezugnahme zum Spiegelsaal von Versailles wurden gelobt. Überzeugend sei weiter, dass mit den im Filmbeitrag angesprochenen Klischees positiv gespielt und die Freude bei der Erstellung des Beitrags stets deutlich wurde.

Platz 2 mit einem Preisgeld von 1.000 Euro errang die Grundschule Robert Schuman Pirmasens. Ihr Beitrag zum Europapreis 2023 ist ein Video, das die Ergebnisse eines Malwettbewerbs der Grundschule gemeinsam mit ihrer französischen Partnerschule in Rohrbach-lès-Bitche (Grand Est) zum Thema Freundschaft dokumentiert. Die Jury hob lobend hervor, dass das Thema des Europapreises zu „100 Prozent mit Herz“ wiedergegeben wurde. Auch die künstlerische Qualität sowie der hohe und qualitativ gute französischsprachige Anteil des Beitrags wurden betont. Die Preisträger-Schule stellte zudem die jüngste Teilnehmergruppe des Wettbewerbs.

500 Euro für den 3. Platz im Wettbewerb um den Europapreis erhielt das Herzog-Johann-Gymnasium Simmern in Kooperation mit dem Hunsrück-Museum in Simmern. Eingereicht wurden 28 gezeichnete Porträts, die Personen zeigen, deren Leben durch die deutsch-französische Freundschaft geprägt wurde: In kurzen Zitaten geben die Protagonisten Einblicke in ihre Beziehung und Verbindung zu ihrem Gegenüber, zu Deutschland oder zu Frankreich. Unter dem Titel „Gesichter einer Freundschaft“ wurden die Porträts im Frühjahr im Hunsrück-Museum ausgestellt.

Die Jury war von der Idee, der Qualität der Portraits und vom künstlerischen Aspekt sehr angetan. Besonders hervorgehoben wurde, dass mit und über die Portraits wahre Geschichten erzählt werden, so dass man einen direkten Bezug zu den porträtierten Menschen bekommt.

Heike Raab: „Weil wir in diesem Jahr so viele tolle und kreative Beiträge erhalten haben, wollten wir es nicht bei diesen drei Auszeichnungen belassen. Ich freue mich, dass das Gymnasium Traben-Trarbach sowie die BBS Neustadt als lobende Anerkennung je 250 Euro erhalten.

Das Gymnasium Traben-Trarbach legte ein Video vor, das eine Theaterinszenierung zur deutsch-französischen Freundschaft zeigt. Es dokumentiert, wie aus der historischen Feindschaft Deutschlands und Frankreichs mit der Zeit eine Freundschaft wächst. Aus Wörtern, die nationalistische Gedanken widerspiegeln und zunächst als Waffen dienen, wird nach einem Umdenken ein neuer Text, der die Völkerverständigung und den Frieden zwischen Deutschland und Frankreich abbildet.

Die BBS Neustadt sandte ein Lied zum Elysée-Vertrag ein, welches von den Schülerinnen und Schülern selbst komponiert, getextet, gesungen, aufgenommen und geschnitten wurde. Die Gestaltung erfolgte in Kooperation mit ihrer französischen Partnerschule in Illkirch (Grand Est).

Musikalische Beiträge des Landesmusikgymnasiums aus Montabaur gaben der Preisverleihung eine beschwingte Note.

Die ausgezeichneten Beiträge können auf der Webseite www.europa.rlp.de angeschaut werden.

Seit 1992 vergibt die Landesregierung jährlich den Europapreis. Die Ausschreibung richtet sich an Schulen, Klassen, Vereine oder Partnerschaftsgruppen mit Ehrenamtlichen, die sich in kreativer Art und Weise mit den Themen Europa und dem Europäischen Gedanken im Land befassen. Der Preis wird unter jährlich wechselnden Themenschwerpunkten verliehen.

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