Ein Land der digitalen Möglichkeiten

Dreyer: „Den ländlichen Raum smart entwickeln“

„Rheinland-Pfalz will seine Position als Land der digitalen Möglichkeiten ausbauen.“ Das betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einer Veranstaltung mit Multiplikatoren der Digital-Branche in Berlin. „Viele kennen schon die digitale Modell-Region Rhein-Neckar, eine smarte Metropolregion. Nun wollen wir auch den ländlichen Raum ´smart´ entwickeln. Mit dem Projekt ´Digitale Dörfer´ werden gemeinsam mit den Kommunen und dem Fraunhofer Institut ´smart rural areas´ entwickelt. “Dies ist Herausforderung und Chance“, sagte Dreyer.  Denn gerade im ländlichen Raum träfen zwei Megatrends aufeinander: der demografische Wandel und die Digitalisierung. „Beides wollen wir in Rheinland-Pfalz verbinden, um mehr Gestaltungsspielräume zu erhalten.“

Das Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“  wurde vorgestellt von Prof. Peter Liggesmeyer, Geschäftsführender Direktor am Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) der Technischen Universität Kaiserlautern. Bis zum Sommer 2018 probiert es konkrete, innovative Systeme in zwei Testregionen aus, sie werden in der Realität benutzt und umgesetzt – und nicht nur theoretisch beschrieben. Die Studie bietet Unternehmen, der Wissenschaft, den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik die einzigartige Möglichkeit, Technologien und Methoden in einem realistischen Szenario zu erforschen. „Das Land unterstützt die Studie mit 1,5 Millionen Euro. So schafft die Politik Perspektiven, indem sie Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen anregt“, so Dreyer weiter.

Voraussetzung für den Erfolg sei – so die Ministerpräsidentin – flächendeckendes, schnelles Internet. Das verfolge die Landesregierung mit der Strategie zum Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen, nach der bis 2018 flächendeckend 50 Mbits angeboten werden sollen. Beim Zuwachs schneller Internetverbindungen lag Rheinland-Pfalz in den letzten beiden Jahren bundesweit an 2. Stelle. Die Landesregierung investiert in den kommenden Jahren weitere 70 Millionen Euro, um die Dynamik beim Ausbau zu beschleunigen.

„Das reicht uns aber nicht. Wir lassen mit der 300-Mbits-Studie als erstes Land erforschen, auf welchem Weg der Glasfaserausbau deutlich weiter vorangetrieben werden kann – also nicht nur, was es kosten wird, sondern auch, wie es am besten organisiert werden kann.“ Aus den Ergebnissen der Studie solle sich, so Dreyer, die Netzplanung für alle 2306 Gemeinden des Landes ergeben.

Dabei gehe es nicht nur um die Versorgung der Menschen, sondern auch um die wirtschaftliche Entwicklung gerade ländlicher Regionen. Fast 60 Prozent der 3,5 Millionen Unternehmen in Deutschland arbeiteten im ländlichen Raum. „Industriebetriebe sind in Rheinland-Pfalz nahezu flächendeckend verteilt, viele Hidden Champions arbeiten nicht in Oberzentren, sondern auf dem Land. Für das Industrieland Rheinland-Pfalz, dessen Bruttowertschöpfung überdurchschnittlich vom produzierenden Gewerbe abhängt, ist die Digitalisierung der Schlüssel zur weiteren Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.“

Staatssekretärin Heike Raab, die aus Hausherrin der Landesvertretung die Gäste begrüßte, ergänzte: „Auch beim E-Government ist Rheinland-Pfalz ganz vorne: Mehrfach wurde das Land ausgezeichnet und gehört auch hier mit dem Landesportal Rheinland-Pfalz, dem Projekt „Unterschrift unterwegs“ und dem Transparenzgesetz bundesweit zu den Innovatoren.“

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