„Es ist unser Vermächtnis. Unsere europäischen Nachbarn haben uns nach dem Menschheitsverbrechen der Shoa wieder in ihre Mitte aufgenommen“, so der Ministerpräsident weiter. Rheinland-Pfalz erinnert innerhalb des Jahres 2025 an verschiedenen Orten an das 80‑jährige Ende des Zweiten Weltkriegs – von grenzüberschreitenden Gottesdiensten mit unseren Partnerregionen in Frankreich, über Gedenkfeiern bis hin zu Friedensveranstaltungen. „Dieses gemeinsame Erinnern macht stark und zeigt, dass Friedensarbeit immer vor Ort beginnt. Bei ‚80 Jahre Brücken für den Frieden‘ im Friedensmuseum Brücke von Remagen durfte ich einmal mehr erleben, dass eine engagierte Gesellschaft die stabilsten Brücken baut“, so der Ministerpräsident.
„Während die Stimmen der Überlebenden der Shoa und der Menschheitsverbrechen des Zweiten Weltkrieges immer weiter verstummen, werden die Stimmen lauter, die die geschehenen Verbrechen relativieren und dieses Kapitel der deutschen Geschichte vergessen machen wollen. Dem müssen wir mit aller Deutlichkeit entgegentreten. ‚Nie wieder‘ bleibt unser gemeinsamer Auftrag“, betonte der Ministerpräsident. „Unsere Zukunft braucht Erinnerung. Deshalb sind unsere Gedenkorte so wichtig, um unsere Geschichte fassbar, greifbar und nahbar zu machen, und um Erinnerung langfristig über Zeitzeugen hinaus aufrechtzuerhalten. Erinnerungsarbeit und somit auch Arbeit für den Frieden beginnen vor Ort und wir müssen sie deshalb unabdingbar weiter unterstützen.“
Die von den Ländern Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und dem Saarland in den Bundesrat eingebrachte Entschließung hebt die besondere Verantwortung Deutschlands für die Stärkung des Zusammenhalts in Europa hervor. Sie ruft in Erinnerung, dass es gerade auch die deutschen Länder und Kommunen sind, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit die Beziehungen und Freundschaften zu den europäischen Nachbarn mit Leben erfüllt und mitaufgebaut haben. „Europa ist ein solidarisches und aufrichtiges Friedensversprechen. Für uns Länder ist dieser 80. Jahrestag auf besondere Weise ein Tag des Erinnerns und des Mahnens. Rheinland-Pfalz ist unmittelbar aus der französischen Besatzungszone hervorgegangen. Dass wir heute hier im Bundesrat mit 16 Ländern eines wiedervereinigten Deutschlands gemeinsam gedenken können – als Teil einer starken, modernen und schützenden Demokratie, in Frieden mit unseren Nachbarn – ist Ergebnis europäischer Versöhnung“, unterstrich der Ministerpräsident.